Mittelmeer, 2015
Korken, Bandgummi, Holz Stoffe
150 x 120 x 40 cm

Die Arbeit besteht aus einer rechteckigen Wand aus unzähligen Kronenkorken, die ein verschrobener Sammler auf einem Gestell aus Balken montiert hat, an eine Schultafel erinnernd, die keine leserliche Information trägt. In unregelmäßigen Abständen sind Stoffstücke an das Trägergestell getackert, wie Pflaster. Die Rückseite der Arbeit zeigt einen mit Stoffen umspannten Hebel, der es erlaubt, von hinten in die Korkenwand zu drücken und das unleserliche Flimmern der Punkte in Bewegung zu setzen. Dann bewegt sich die Korkenwand wie ein Wellenmeer. Das Geräusch, das entsteht, wenn dieses Kronenkorken-Meer schwingt, erinnert an das Kreischen der Möwen an der Küste. Aber es ist fast unheimlich. Man denkt an Hitchcocks „Birds“, nicht an einen Sommerurlaub am Mittelmeer. Zumindest mischen sich in die Kindheitserinnerungen an den Strand und an das Funkeln des Lichts auf der sich brechenden Gischt Vorstellungen von erstickten Schreien, vom erschöpftem Seufzen derer, die ihre Kraft verließ und die das Gummiboot loslassen mussten, an das sie sich in der Nacht in verzweifelter Hoffnung geklammert haben. Die Betrachter können eingreifen in dieses Werk. Sie bringen es zum Laufen. Sie halten es am Laufen.